Herrenberger Stiftskirche - die "Glucke im Gäu"
Qualität wird unsere gute Stube erst wieder bekommen,
wenn man entlang der Hindenburg- und Seestraße unter Bäumen flanieren
und mit einem Kinderwagen gefahrlos queren kann.
Herrenberger SPD-Gemeinderatsfraktion
Quelle: Die Kommunalpolitische Kolumne, GÄUBOTE vom 28.03.2003
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Der Anfang: Im Mai 2022 lud die Verwaltung zu einer Führung durch die Herrenberger Altstadt ein. Ein Stadtplaner analysierte kritisch und fundiert den Zustand der Altstadt anhand vieler konkreter Beispiele. Das eröffnete neue Sichtweisen, gemäß dem Satz "Man ist blind im eigenen Haus". Daraus reifte der Entschluss, die Analysen in Wort und Bild aufzubereiten und Konzepte zu entwickeln. So entstand diese Homepage.
Wir sind keine Gruppe im herkömmlichen Sinn. "Wir" sind viele BürgerInnen, die abseits der etablierten Institutionen und "Mitmach-Events" ihre Meinungen äußern. Auf der Straße, beim Einkaufen, im Freundeskreis. Alt-Eingesessene, neu Hinzugezogene und BesucherInnen dieser Stadt sehen die Dinge oft anders als Verwaltung und Gemeinderat. Viele gute Gedanken kommen nicht über die Hürden der alten Denkmuster in den kommunalen Institutionen und nicht in abgeschottete Vereinsstrukturen.
Diese Homepage versucht, aus vielen kritisch-konstruktiven Beiträgen der "Basis" eine Gesamtschau herauszufiltern. Sie wird immer unvollständig sein. Natürlich haben wir ausgesiebt. Keine Personen, nur die Sache zählt! Unser "Wir" definiert sich als Meinungs- und Ideenkonzentrat mit dem Anspruch, Denkhorizonte zu erweitern. Denken wird frei, pragmatisch und analytisch, wenn es sich loslöst von Leitbildern, Vereinssatzungen, Gemeinderatsbeschlüssen, Fraktionszwängen, Netzwerken, Seilschaften und Ideologien.
Stadtplanung in Herrenberg besteht seit vielen Jahren vorrangig aus kleinteiligen und oft voneinander isolierten Maßnahmen, die an der Gesamtsituation wenig ändern. Das ist auch den üblichen Förderrichtlinien geschuldet, die hauptsächlich kurzfristige Maßnahmen unterstützen. Wir schauen, warum es anderen Kommunen besser geht als Herrenberg (Benchmarking), und leiten langfristige Konzepte ab, auch über Jahrzehnte. Unsere Konzepte basieren auch auf einer identitätsstiftenden Gesamtschau auf Herrenbergs Vergangenheit und Zukunft.
Unsere Konzepte bilden eine Einheit. Nur gemeinsam erreichen sie das Ziel: Durchgehend verkehrsberuhigte Stadt, belebte und gepflegte historische Altstadt, Einkaufen unter schattigen Alleen, weiträumige Fußgängerzonen, attraktive Plätze. Und das alles unter dem Dach einer Identität, die Herrenberg noch nicht für sich entdeckt hat: Besinnung auf unsere historischen Wurzeln. Nur ein Beispiel: Die historische Altstadt als Weindorf (Mehr lesen) mit geöffneten Höfen und Toren, mit Gastronomie und wo Winzer und lokale Händler ihre Waren anbieten - warum nicht?
Andere Städte machen es vor: Attraktive "Flaniermeile" mit den großen Warenhäusern am Rand der Altstadt. Inhabergeführte Läden und Dienstleistungen in der pittoresken und denkmalgeschützten Altstadt. Beide zusammen, Altstadt und Altstadtschale, bilden die "Stadt der kurzen Fußwege"! Einkaufen, Altstadt-Bummel, Kultur und gepflegte Gastronomie ergänzen sich zum Erlebnisraum. Man "geht". Das Auto steht außerhalb im Abfang-Parkraum, man braucht es nicht.
Das geht nur mit Umgehungsstraßen, die andere Kommunen schon längst haben. Wir stellen ein Konzept vor, dass vorhandene Straßen PLUS neue Straßen zu einem geschlossenen Ring um Herrenberg ausbaut. Wir sind uns bewusst, dass der Bau von noch mehr Straßen aus der Zeit gefallen ist: deshalb rechnen wir den daraus folgenden Rückbau vorhandener Straßen, die Umwidmung in verkehrsberuhigte und verkehrsfreie Zonen, sowie renaturierte Flächen dagegen. Die Trassierung neuer Straßen erfolgt, wo immer möglich, durch belastete Gebiete (Haslacher Steinbruch, Stromtrassen, entlang der A81, entlang der Gäubahntrasse).
Wenn der Verkehr eingedämmt ist, kann sich der Handel auf der Altstadtschale (Graben, Hindenburg- und Seestraße) ausbreiten und mit attraktiven Warenhäusern punkten. Die Altstadt wird den Zwang zum Handelsplatz für alles und nichts los. In der Altstadt entwickeln sich inhabergeführte Läden und Büros je nach Platzangebot.
Man betrachte den Zustand der Altstadt (Link: Die Altstadt). Es wird deutlich, was zu tun ist. Die dringende Sanierung der Altstadt ist ein langer und komplizierter Prozess - das private Eigentum ist in Deutschland extrem geschützt. Die Fülle an Maßnahmen aufzulisten sprengt den Rahmen. Die Verwaltung hat das KnowHow und die Fachleute. Aber zuallererst sind die öffentlichen Räume der Altstadt sauber zu halten. Das ist eine Pflichtaufgabe der Kommune. Damit schafft sie den Anreiz für Eigentümer, Mieter und Nutzer, selber pflegerisch aktiv zu werden.